Viktorianisches Schnellboot

 

 

Diese Reihe fängt den Charme, die leicht überzogenen Linien und bewusste Vereinfachung alter Spielzeugmodelle ein. Die Modelle können allerdings mit modernen Elektromotoren und Fernsteuerung ausgerüstet werden, so dass man damit eine schöne Zeit an der frischen Luft verbringen kann.

 Die Linien basieren auf dem Spantenriss, den ich 2006 für meine private Turbinia entworfen hatte. Sie zeigt die typischen schlanken Linien schneller Schiffe des ausgehenden 19. Jahrhunderts. „Länge läuft“ heißt das Motto, da diese Schiffe nicht gleiten, sondern nach dem Archimedischen Prinzip verdrängen und schwimmen. Entsprechend lassen sich auch die Modelle flott bewegen, zur allgemeinen Verwunderung (alte Dampfschiffe sind doch langsam und gemütlich, oder nicht?).

 

Der erste Prototyp unterwegs, basiert auf Charles Parson's Turbinia
Fiktiver Torpedobootzerstörer HMS Pike

Im Inneren verbirgt sich ein einfacher Elektromotor (zum Beispiel von Typ Power 600), der über eine hochwertige Welle einen Messingpropeller antreibt. Das Stevenrohr ist mit einem Flansch versehen, der Motor und Welle exakt fluchtend ausrichtet, so dass eine direkte Kupplung zum Einsatz kommt und Vibrationen vermieden werden. Die Flansche verfügen über genormte Befestigungspunkte, so dass viele Optionen zur Wahl stehen, was die Motorisierung angeht. Der Einsatz von zwei Motoren ist ebenfalls möglich und hat zusätzlich den Vorteil, dass sich die Drehmomente der beiden Propeller gegenseitig aufheben, was dem Fahrverhalten zugutekommt. Ganz abgesehen davon sind zwei Propeller auch ein wundervoller Blickfang. (ein passenderes Bild mit allem Drum & Dran kommt bald)

Der Steuerservo überträgt seine Kraft über Seilzüge entweder auf eine Pinne oder über Seilrollen auf einen Quadranten – alles wie beim Original auf dem Deck montiert und offen sichtbar.

 

 

Beispiele:

 

 

Experimental Run #1

Ein passendes Projekt, um das viktorianische Schnellboot zu testen. Schließlich wurde die originale Turbinia, bevor sie ihren berühmten Namen erhielt, so genannt.

Länge über alles: 109,5cm

Breite:  14,5cm

Verdrängung:  1,8kg

Antrieb:  Elektromotor Power 600, 2S LiPo Akku

 

 

HMS Pike

Torpedoboot-Zerstörer nach mittelalterlichen Stangenwaffen oder gefräßigen Raubfischen zu benennen scheint eine angemessene Tradition zu sein. Nach bezaubernden englischen Schauspielerinnen weniger, aber ein Schiffsname muss ja nicht unbedingt dreideutig sein.

HMS Pike ist eine weitere Variation des viktorianischen Schnellbootes. Robert Whitehead erfand 1868 den selbstlaufenden Torpedo, eine furchtbare Waffe, die von einem recht kleinen Boot aus losgelassen werden kann. Die stolzen, großen Schlachtschiffe mit ihren starken Geschützen fanden sich plötzlich erstaunlich hilflos gegenüber einem kleinen, schnellen Gegner. So mussten die Seestreitkräfte einen neuen Schiffstyp entwickeln, um es mit dieser Bedrohung aufzunehmen. Er war leicht und schnell, einem Torpedoboot sehr ähnlich, aber mit leichten, schnellfeuernden Kanonen bewaffnet, und man nannte ihn „Torpedobootzerstörer“. Nach einiger Entwicklung fand man heraus, dass man damit alles Mögliche zerstören kann, nicht nur Torpedoboote, und so nennt man kleine, schnelle Kriegsschiffe heutzutage allgemein schlicht „Zerstörer“.

Diese frühen Exemplare waren eine recht enge Angelegenheit, eher ein schwimmender Maschinenraum mit ein paar spartanischen, zwischen die Aggregate geklemmten Annehmlichkeiten. Da es keinen Platz für komplizierte Abgasschächte gab, zieht die winzige HMS Pike mit den stärksten Ozeanlinern gleich, was die schiere Anzahl der Schornsteine angeht. Die vollständig schwarze Farbgebung diente der Tarnung, einerseits für nächtliche Einsätze, andererseits gegen die gewaltige Menge Ruß, die die Schlote ausspuckten.

Länge über alles: 92,0cm

Breite:  14,8cm

Verdrängung:  1,77kg

Antrieb:  Elektromotor Power 600, 2S LiPo Akku

 

 

Entwürfe und Ideen:

Diese Schiffe existieren bisher nur auf dem Papier, es sind einfach Ideen, was sich aus dem Konzept des Viktorianischen Schnellbootes noch so machen lässt. Interessiert? Dann könnte der erste Prototyp Ihr Modell werden.

 

Kleiner Ausflugsdampfer Nuneham, mit Sonnensegel und Salon
TSS Aspiring, fiktiver neuseeländischer Seendampfer. OK, der Power 600 Motor wäre in diesem Fall übertrieben.
Eine stark verkürzte und elektrisch betriebene Puffin
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